Arbeitstagebuch, Einsatz von Petra Fr 31.10.2014
- 6h früh Abfahrt Wien, im Gepäck neben Futter auch 2 tolle feste Hütten für die Hunde
- 6.30h Treffen mit Frühaufsteherin Helferin Gerlinde, die noch Leckerlis und eine Box zu einer Raststation brachte
- 6.45h Weiterfahrt nach Szentes, Nebelwände und Sonnenschein wechseln sich ab
- 11h Ankunft Tierheim, Ildiko und Kitti sind von Dr. Csaba Toth ´s Unfall mit Todesfolge, der ein Tag zuvor geschah, sichtlich geschockt. Wir hatten am Freitag Impftermine mit ihm vereinbart, er hätte einige Tierheim-Hunde inspiziert.
Ildiko´s Mitteilung folgte, Hund FREDDY liegt im Sterben, er fiel am Morgen seitlich um (Foto zeigt ihn Tage zuvor bei einem Check, wo es ihm schon nicht sehr gut ging…). Die Tierärztin kam, man bat Petra auch um letzte Entscheidung, wir mussten ihn nach allen noch möglichen Untersuchungen gehen lassen, haben die arme geschundene Seele bis zu seinem letzten Atemzug begleitet. Es war ein Hund aus der Tötung, wurde bei uns im September abgegeben von einer Tierschützerin mit der Bitte um Aufnahme – er hatte ein paar Wochen noch bei uns im TH, wo er sich sattfressen und auf ihn geschaut wurde. Er fand bei den Helfern seit seiner Ankunft einen besonderen Platz im Herzen.
PLUTO – 6 Mo alter Rüde, am Morgen vor dem Tierheim ausgesetzt angebunden vorgefunden, wird anschließend medizin. gecheckt, er scheint Hüftprobleme zu haben, Röntgentermin vereinbart. Neu aus der Tötungsstation bei uns aufgenommener Dackel DAXI hatte Bauchweh, auch er kam unter das Stetoskop, ihm fehlte nichts, ausser Aufmerksamkeit und viel Streicheleinheiten….Dackelinchen Szamoca wird noch ein paar Fäden gezogen… Alles wird von Petra dokumentiert – für weitere Schreiben und Anrufe, um den Hunden Patenschaften bzw. Pflege/Endplätze zu eröffnen.
- 13h Fahrt in die Ordination in Csongrad des mit uns seit längerem zusammen gearbeitet habenden verunglückten Tierarztes, Mentor4Dogs bezahlt noch offenen Rechnungen,vor der Ordination waren Kerzen und Blumen, auch wir brachten letzte Grüße. Treffen eine Tierschützerin, die mit Dr. Toth eng zusammenarbeitete, neuer Kontakt für uns – sie hilft bei Übersetzungsarbeiten auf Englisch/Ungarisch, und ist auch Aktivistin für Kastrationsaktionen – erster mail Kontakt läuft, um Möglichkeiten einer Kampagne zu überlegen. Petra wird aufgeklärt, wie derzeit die Situation in Csongrad ist – wie die Behörden zum Tierschutz stehen, weitere Pläne reifen in Petra´s Kopf…
- 14h Vereinbarter Besuch v in der Tötungsstation Csongrad, um die letzten verbliebenen Hunde noch zu sehen, u.a. auch ZEUS, ein Rottweiler, der dort abgegeben wurde, weil sein Besitzer jetzt im Ausland arbeitet. Zeus wurde auf Bitte von Petra aus dem Zwinger genommen, um ihn sehen zu können, Fotos von ihm zu machen, damit Zeus eine Chance bekommt. Ausgehandelt wurde ein weiterer Aufschub der Tötung auf 10 Tage, um noch nach Paten bzw. Übernehmer zu suchen, ein Video von Zeus wurde von Petra aufgenommen.
NIKO – (der nun mit 8.11.14 eine Patenschaft bekam – und PANDA -Patenschaft übernommen am 8.11.14 von respekTIERE – DANKE EUCH (Übernahme-Patenschaft für die sofort entstehenden Tierarztkosten Chip, Impfungen, Kastrationen, Gesundheitschecks, Fellbehandlungen…) wurde von Petra angeschaut, und ein Abholtermin am Sa um 7h früh fixiert.
- 15.30h Besuch bei einer alten Dame – sie bat M4D Tierschutz um Hilfe. Ihr Golden Retriever Mix, ältere Hündin,hatte erneut einen Tumor bekommen. Haben ihr Hilfe zugesichert, im Gegenzug wollte uns die Dame eine Handarbeit nähen. Am nächsten Morgen wurde von ihr mitgeteilt – der Hund ist gestorben, er hatte sich wohl noch von allen verabschiedet. Ildiko hatte bereits schon mal geholfen, als die Hündin das erste Mal operiert wurde (2kg schwerer Tumor entfernt). Herzliche Begrüßung und Verabschiedung – leider für immer.
- 16h Rückkehr ins Tierheim, erstmalig Eintritt Petra´s ins Tierheim, um den nötigen Rundgang zu starten. 2 ungar.Helfer sind gekommen – haben Dach für einen vorderen Zwinger gemessen. Es ist noch Unterstand für die Hütten zu schaffen.Die Quarantäne bekam zaunliche Abtrennung. Petra bringt HUNDSI und SZÖMLE zwecks Kastrieren zur Tierärztin. Ildiko bleibt nun bei Kitti und einer Hilfskraft – eine Pensionistin, die auch aushilft, die Abwesenheiten von Ildiko sind im Tierheim zu spüren, es müssen täglich 48 Zwinger gereinigt werden + Quarantäne + kleines Häuschen + Container….Ildiko macht sich weiter an die Arbeit im TH, Petra fährt los, beredet auch mit der Tierärztin nötige nächste Besuche im TH. Bezahlt Rechnungen.
- 18h Rückkehr, HUNDSI kommt in eine Box über Nacht, Hunde – Begrüßung, Rundgang durch das ganze Areal, Neuigkeiten und Aktualitäten der Arbeiter, die viel weitergebracht haben – Besprechung, Plan für Samstag erstellt, Halloween – Zusammenkunft im Schein des Schweissgeräts, das den neuen Quarantäne – Zaun bearbeitete.
- 20h Ankunft Petra´s in ihrer Unterkunft, Laptop ausgepackt, Hundedaten aktualisieren, Emails, Postings, und Anfragen bearbeiten.
- 2h nachts- schlafen …
Arbeitstagebuch Sa 1.11.2014
- 7.30h Aufstehen, Frühstück
- 8.30h Tierheim, Ildiko holte bereits um 7h Niko und Panda aus der Tötung, und hatte ausserdem 4 Mini-Schnauzer- Mix Hundebabies sowie Maxima, eine kleine Pinscher-Lady, grad mal ein Jahr, die ebenfalls die Tötungsstation erbat, mitzunehmen. Kann man denn frisch geborenes Leben gleich wieder dem Tod zurückgeben? Wir können es nicht….
Seit 7.30h sind auch die Arbeiter wieder hier, sie bauen am Zwingerdach – den Abend zuvor haben sie den Quarantäne – Zaun bis 21h geschafft (Ildiko blieb solange, sie musste ja zusperren). Putzen, Füttern, Petra kümmerte sich um die Neunankömmlinge, die Entwurmung, sowie Fellspots erhielten, Streicheln und Fotografieren inbegriffen. Ildiko und Kitti füttern, säubern, immer wieder gibt es Anfragen an Petra betreffend Hunde, Zäune, Scharniere, Schläuche….Mit dabei der Gedanke, dass natürlich ein Retten aus einer Tötungsstation keine wirklich nachhaltige Lösung im gesamten Problem der Region ist, doch es ist auch menschliche Pflicht, wenn es möglich ist, Leben zu retten – als Nothilfe für ein Problem, dass dadurch lange nicht aus der Welt geschafft ist….
Besprechung mit Ildiko der Kastrations-und Tierschutz-Situation vor Ort – es wird klar: es gibt in der Region nur 3 Tierheime, davon ist die „Haselnuss“ infrastrukturell und organisatorisch mittlerweile gut aufgestellt. Dadurch auch die Anfragen und Bitten der Pfleger der Tötung, doch wenn möglich einen Hund aus der Tötung zu nehmen. Die Arbeit dort ist sicherlich sehr aufreibend,Tötungspfleger sind angestellt von der Gemeinde, und beide Herren,die Petra in 2 verschiedenen Tötungen kennenlernte, sind sehr gut zu den Tieren, nehmen menschlichen Anteil an deren Schicksal. Die Zwingerboxen waren sauber, die Tiere gut versorgt. Es mag vielleicht in anderen Tötungen nicht so sein – hier wird versucht zu helfen, Aktivisten zu informieren, damit jemand die Hunde rausnimmt. Und die Pfleger sehen natürlich auch das andre, für sie auch oft emotional Nahegehende – dass Hunde nach den 14 Tagen Schonfrist , obwohl sie oft zutraulich sind, aber einfach als unerwünscht abgegeben wurden, oder als Streuner aufgegriffen, vom Amtstierarzt eingeschläfert werden.
- 11h Ankunft von Helferin Tina und Helfer Gerhard, Tina kam mit bedankten Sachspenden, beide machten sich umgehend im Tierheim nützlich. Bauten auch die neuen Hundehütten zusammen. Ildiko und Petra bringen FREDDY zu seiner letzten Station, danach Hausbesuch bei einer älteren Dame, die im Sommer einen Hund, GOMBOC übernahm von uns, um zu sehen, wie es ihm dort geht. Die Nachkontrolle war zufriedenstellend, ein liebevoller guter Platz.
- 13h Rückkehr ins Tierheim, Putzen, Räumen, Ordnen, Hundezwinger besuchen, Tiere wie Zustand der Zwinger und Hütten anschauen. Flohspots, Ohrenmittel, Desinfektionen für kleinere Verletzungen….. neue Hütten in die neuen Zwinger bringen. Materialien begutachten – Liste schreiben, was fehlt.
- 15h Mittagspause – dabei Besprechung, was nächste Woche alles zu tun ist, gutes Einvernehmen, und Freude an der Zusammenarbeit im Team.
- ein junges Pärchen, mit guter Einstellung zum Tierschutz kommt , um sich KORMA anzuschauen, die kürzlich von uns aus der Tötungsstation Csongrad gerettet wurde – dank Übernahmepatenschaft. Die beiden junge Leue verbrachten einige Stunden in Geduld mit der jungen Hündin, die bald Vertrauen fasste – und auch nach Genehmigung M4D nach Hause mitdurfte – Ildiko fuhr sie in ihrem Auto heim, machte dabei gleich den von uns verlangten Hausbesuch – das Pärchen bleibt in Verbindung mit Ildiko und auch Petra (via FB), Korma wird nächste Woche kastriert, Kosten werden von den Übernehmern gezahlt – so wünschen wir es uns, dass es mehr von dieser Sorte aufgeschlossener HundefreundInnen gibt in Ungarn – und das Paar ist auch stolz, einen kleinen Beitrag in Ungarn für dessen Tierschutz zu leisten. Mittlerweile sind durch diese Übernahme die Bekannten des Paares auf Mentor4Dogs auf FB gestossen, es gibt erste „Likes“ und wir hoffen, es bildet sich eine kleine Zelle von ungarischen UnterstützerInnen für die „Haselnuss“.
- 15.30h letzte Tätigkeiten im Tierheim, Helferin Tina fährt müde aber voll von schönen Begegnungen mit den Hunden nach Hause. Gerhard bleibt über Nacht, will weiter helfen
- 17.30h Petra und Gerhard fahren in die Unterkunft, Ildiko und Kitti sind noch im Tierheim, dort wird noch weiter geschweisst – bis zu einem guten Ergebnis, denn die Arbeiter können am Sonntag nicht kommen, das Dach muss schon brauchbar sein. Wetterschutzwand wird ein anderes Mal drankommen – der Tag ist wie immer zu kurz
- Petra und Gerhard plaudern über diverse Neuigkeiten, Abendessen im Zimmer, danach gehts daran, Laptop auszupacken, Video für Zeus zu schneiden, aufzubereiten, mit Text und Infos zu versehen, auf Youtube – Mentor4Dogs Zeus hochzuladen, Telefonate mit TierschutzkollegInnen wegen verschiedener Notfelle, Emails, Postings, ….
- Schlafenszeit um 2.30h für Petra
7h – Petra und Gerhard fahren Einkäufe erledigen, Putzmittel, diverse kleine nützliche Dinge für das Tierheim, in Ungarn ist am So offen
7.45h Frühstück, danach gehts ins Tierheim, alles schon für die Heimfahrt gepackt
Ildiko ist seit 7h da mit Kitti, es wird gefüttert, geputzt, versorgt…. wir packen mit an.
9.30h Petra und Gerhard samt der jugendlichen Helferin Angelika aus Szentes gehen in einige Zwinger, räumen Hütten vor, putzen dahinter „ewig altes“ raus, Hütten werden repariert, verteilt. Dort mal eine zuviel, da mal 2 zuwenig… Ildiko und Kitti helfen beim Versetzen der Hunde in andere Zwinger, damit die Aufteilung regelmäßiger wird. Petra hat mit Ildiko einen Besetzungsplan erarbeitet. Über Nacht hat Kalja , eine kürzlich aus der Tötung übernommene junge Hündin beschlossen, den Zwinger jedoch selbst zu wechseln, und hat sich einen neuen Partner im Nebenzwinger gesucht – den Nachbarshund Blacky. Der war jetzt längere Zeit allein, beide passen gut zusammen. Nun muss eine neue Gefährtin für Fritzi gesucht werden. Fotos werden gemacht, Informationen über manche Hunde, deren Charakter, Gesundheit etc. ausgetauscht, notiert, kleine Videos gemacht – alles für die Aufbereitung Petra´s in Wien, deren Arbeitstag mit Brotberuf und Tierschutz längstens schon eng verwoben ist.
12h Ildiko und Petra sitzen zusammen, machen die Buchhaltung, erstellen den weiteren Arbeitsplan schriftlich, was zur Verwaltung des Tierheims in den nächsten Wochen zu tun ist – geplant ist die Anschaffung von Weg-Steinen 40x40cm, die einen Weg durchs Tierheim bilden sollen, der Morast ist unerträglich für Helfer und auch Tiere. Vom Schieben einer Schubkarre, die Futter oder auch Kot führen soll, reden wir gar nicht…Weitere Schotterverteilung im Tierheim, Hütten, die gebaut werden, Kastrationsliste, neue Hunde, die dringend zum Arzt müssen – „nebenbei“ muss Ildiko auch ins Spital zu ihrer Mutter, die am Morgen gesundheitliche Probleme bekam…
Gerhard geht mit ein paar Schützlingen spazieren, wir haben bei uns den WILLY, der dringend aus dem Tierheim muss, er ist sehr sensibel, und hat auch seinen Test bestanden, erstmals gemeinsam mit einem Rüden spazieren zu gehen. Bis auf Neugier und Beschnuppern war Willy herzensbrav – Willy ist sehr verschmust, wir lassen ihn bei uns bei der Besprechung, er ist selig.
17h Abfahrt, im Gepäck Szamoca, eine kleine Dackeline, die auf Pflege nach Wien kommt – ab sofort vermittelbar für Dackelfreunde und Freundinnen. Ein Film wird von Jana gerade aufbereitet.
21.30h Ankunft in Wien – Jana übernimmt die kleine Szamoca, bringt sie auf ihre Pflegestelle, Petra wird von ihren 3 Hunden begrüßt…