12. Arbeitseinsatz 8. – 12.8.2015

In immenser Hitze zu arbeiten für die Tiere, die bei über 40 Grad Celsius am liebsten wohl auch „aus dem Fell fahren“ wollten…
Für Mensch und Hund ein herausfordernder August 2015 – Temperatur fast täglich um die 40 Grad Grenze, Schattenspender bilden kleine verdunkeltere Inseln, die für die Tiere ein paar wenige Grade kühleren Zufluchtsort bieten.

Danke den SchattenspenderInnen, hier die Spenderliste.Schattenspender August 2015

Petra, Melanie und Sohn Colin sowie erstes Mal Gabriele (diese Helferinnen waren bis 10.8.da, Petra blieb bis 12.8.) arbeiteten bei brütender Hitze im Tierheim.

Samstag 8.8.: Sofort nach Ankunft wurde von Petra Material für mehr Schatten eingekauft, Melanie betrat inzwischen mit weiterer Helferin Gabi das TH, um nach den Hunden zu sehen, mitzuhelfen bei Wasser, Säubern, Pflege. Gabi ist wie Melanie Pferdepflegerin, beide haben viel Tierpflegeerfahrung. Colin half auch mit, so gut es bei der Hitze für ihn ging, blieb aber vor dem Tierheim im Schatten. Er ging mit kleinen Hunden etwas Spazieren, half beim Füttern. Oder hielt sich mit den beiden Helferinnen gemeinsam beim vorderen Kleinrudel auf. Danke allen, die Sachspenden mitschickten, auch der Firma Loys für gespendete Kauartikel für die Hunde!
Ab 16h ging dann nichts mehr, die Sonnenstrahlung war zu intensiv, zu lang….Schatten für Helfer gibt es kaum (wir denken daran, eine kleine Überdachung zu schaffen im Herbst).

Sonntag 9.8.: Aufgrund der neuen Ladenschlußzeiten in Ungarn muss alles mit Samstag Mittag gekauft und vorbereitet sein, nächste Öffnung wieder Montags. Tag verlief mit Arbeiten im Tierheim, Schatten schaffen, helfen wo es nötig war, um das Personal zu entlasten, das unter der Hitze sehr litt. Petra hatte einen vollen Tag mit Besuchern, Interessenten  und Übernehmern für Hunde, die aus Ungarn kamen. Bzw. auch aus Wien. Sie führte 5 Familien durchs Tierheim, gab Auskunft zu Hunden, erzählte über das Tierschutzprojekt. Ein tolles Happy End gelang mit Sandy, die von einem sehr aufgeschlossenem Ehepaar aus Szentes aufgenommen wurde. Sandy wurde von Petra und Marianne selbst im Juni 15 aus der Tötung geholt, und wohnt jetzt bei Menschen, die 100% den Tierschutzgedanken mittragen!  Die noch offene Kastration wird vom ungarischen Paar selbst  bezahlt und durchgeführt –  sie stehen mit uns auch nachweislich damit in Kontakt. Auch für Übersetzungsarbeiten und Infoaktionen möchten sie sich zur Verfügung stellen – super!

 

Vor dem Tierheim wurden nachmittags 7 Babykatzen abgestellt – max. 5 Wochen alt, ohne Mutter. Wir konnten sie nicht aufnehmen, doch wurden sie erstversorgt. Mitarbeiter Michael fütterte die Winzlinge mit Katzenmilch, leider hat letzlich keine einzige überlebt.

 

Sonntag Abends ordnen aller Medikamente und medizin. Versorgungsmaterialien durch Melanie + Gabi. Petra prüfte alle Pässe, brachte die Hundedatenbank des Tierheims auf den neuesten Stand. Sah Rechnungen durch, dringende Mails, die erledigt werden mussten.

Montag 10.8.: In der Früh kam die Hundefriseurin, die vereinbarte Tiere gegen 10 Euro pro Hund schor und das Fell /Krallen pflegte. Sie war bis zum Nachmittag beschäftigt. Vormittags Tierarzt Besuch mit Petra und dem so rührend engagierten kleinen Tierschützer Colin. Mittags fuhren die Helfer  nach Oberösterreich  retour, mit im Gepäck Flocki, Benji und Oliver – 3 Hunde, die schon in Österreich sehnlichst erwartet wurden. Leider klappte es mit Flocki dann doch nicht so, wie wir erhofften, wir suchen jetzt dringend einen Übernahmeplatz – auch Pflegeplatz – für Flocki. Hier ist sein Film Flocki . Er  ist sehr brav, doch braucht ein Zuhause, wo er mit mehr Wissen über Hundeerziehung wohnt. Idealer Weise zu einem 2.Hund (weiblich, auch männl. kastriert), oder auch jemanden, der /die ihm mehr Sicherheit in der neuen Umgebung bieten kann. Flocki ist spielfreudig und auch lernbereiter, als die jetzige Stelle ihn beschäftigen kann. Benji (kam nach Salzburg) und Oliver (fuhr nach Oberösterreich) – beide Rüden –  sind jedoch vom ersten Moment der Übergabe überglücklich und spenden auch ihren Familien große Freude. Auch weitere Glücksfellen wurde die Reise während des Arbeitseinsatzes von Petra organisiert,  über geregelte Transporte – man kann sie auf der Happy End Seite finden.

Leider sind die meisten Welpen des unglaublich zahlreichen Welpen-Schubs im August verstorben. Schwaches Immunsystem aber auch die gefürchtete Parvovirose bei dem ein oder anderen Kleinen  sowie äußere Wetterumstände ließen sie nicht überleben. Derzeit gibt es von 9 Dalamatiner Mix Welpen nur mehr 2 – von 5 Labbi-Mix Welpen keines – von 3 Schäfer Mix Welpen keinen,  von 5 in der Schachtel ausgesetzen Welpen – Mixen 3. Alle Überlebenden sind jedoch jetzt wohlauf und können vermittelt werden.

Trotz aller Bemühungen mit Tierarzt und allen Vorkehrungen gelang es dieses Mal nicht, viele der  kleinen Wesen zu retten. Umso wichtiger ist es, wirklich alle Hunde im Th gut zu impfen, regelmäßig zu untersuchen, gut zu füttern, ihr Immunsystem stark zu halten,  Tierarzt zu bestellen, oder zum Arzt hinzufahren. Ildiko und Petra waren diesbezüglich täglich unterwegs. Petra´s Auto war hilfreich für die Transporte.

BITTE: das nächste, was wir dringlich umsetzen müssen ist ein angemessenes Transport -Auto für Ildiko – sie fährt bislang ihren privaten eigenen  20 Jahre alten VW Jetta ohne Heckklappe. Sie bringt gerade Mal 2 Boxen auf den Rücksitz, keine Klimaanlage für die Tiere oder sich.  So können große Hunde überhaupt nicht fahren, und wir sind abhängig auf Arztbesuche, die nicht immer dann stattfinden, wann gerade gebraucht….ein Spendenaufruf über Holger und seinem Kreis im Rheinland ist gerade am Anlaufen! Helfer Holger ist seit Tagen unterwegs, Autos anzuschauen, gemeinsam mit seinem Sohn, der KFZ Mechaniker ist, das von uns gewünschte Modell mit Ladefläche über den Second Hand Automarkt zu finden, zu testen. Kostenpunkt etwa 2.000Euro inkl. Zollkosten – mehr soll und darf es nicht kosten.

Montag Abends Sitzung mit Gabor, Petra, Ildiko und Maria, einer Aktivistin in Csongrad, die in der Runde als Einheimische und seit Jahren engagierte Tierschützerin bei der Lösung der stets übervollen Tötungsstation Csongrad mitwirken möchte. Koordination und Transparenz über die Hunde der Tötung ist geplant, Gabor selbst unterstützt wie bereits berichtet, ja die Revitaliserung der an die Tötung angeschlossenen Auffangstation, die bauliche Probleme zu meistern hat.

Ein guter erster Weg ist eingeschlagen, Petra strukturiert die Informationen zu den Hunden, die über Ildiko direkt mit Pfleger Sandor aus der Tötungsstation an M4D geschickt werden. Über Maria werden die gefährdeten Tiere künftig über  eine eigene vereinsunabhängige Homepage sichtbar  und beschrieben. Gabor bereitet eine HP mit Datenbank vor, die dann befüllt werden kann. Dort sieht man letztlich, wohin die Hunde kommen, wer helfen kann, wer helfen möchte. Auch die Hilfe selbst soll fachlich fundiert stattfinden.

Dienstag 11.8.: Petra verblieb alleine mit dem ungarischen Personal, interne Dinge im Tierheim regeln, Arbeitslisten, Kastrationskandidaten aussuchen, Abrechnungen, Umsetzen von Hunden, Vergesellschaften neuer Gruppen, Umschlichten von Hütten, Reinigungsarbeiten …. Vor allem auch fotografieren, Hunde beobachten im Verhalten, filmen, Notfelle dokumentieren. Für die Vermittlungsarbeit weitere Infos sammeln, um Interessenten gut über die Hunde Bescheid sagen zu können, auch innerhalb der Vereinskollegenschaft Infos weiterzugeben. Abends weiter Pässe durchsehen, Computerarbeiten.

Mittwoch 12.8.: sehr zeitig um 7h im Tierheim, um noch das offene Arbeitspensum zu schaffen. Tierklinik Besuch an der Med Vet von Petra mit 2 bedürftigen Fellen, deren Bewegungsapparat untersucht werden musste, um Vermittlungschancen auszuloten. Retour am Nachmittag, der Eindruck der Med Vet Budapest ist sehr gut. Kompetent und gut ausgestattet mit Geräten und aktuellem Wissen über Problematiken von verunfallten Streunern, lokalen Krankheiten der vernachlässigten Fellnasen. Retour im Tierheim Durchgehen von nötigen Impfungen mancher Neuankömmlinge (insgesamt wurden 50! Hunde geimpft im August. Organisatorische Telefonate, dann nochmals ins Tierheim, Fotos, Videos, Hunde noch besser  kennenlernen…. Abfahrt gegen 20h vom Tierheim, Zuhause gegen 1h früh.